Über unseren Verein
Bundesweite Beratung und Information
Seit mehr als 45 Jahren setzt sich der Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V. für die Rechte von Menschen mit Down-Syndrom und deren Anerkennung in unserer Gesellschaft ein. Wir bringen uns in politische Debatten und sozialpolitische Gremien ein. Lernen Sie uns kennen.

Blog: 30.09.2025
Armut trifft viele – Menschen mit Behinderungen trifft es besonders hart. Schlechtere Löhne, keine Möglichkeiten, eine Altersvorsorge zu schaffen, prekäre Jobs und niedrige Renten machen Teilhabe fast unmöglich. Werkstätten sichern kaum ein Einkommen, Alternativen bleiben oft ebenfalls armutsgefährdet. Sarah Schank von JOBinklusive beschreibt, warum das kein individuelles Schicksal ist, sondern ein strukturelles Problem. Sie fordert politische Lösungen, die ein gutes Leben für alle ermöglichen – unabhängig von Leistungsfähigkeit oder Erwerbsstatus.
https://dieneuenorm.de/arbeit/wenn-behinderung-arm-macht-und-armut-behindert/
Blog: 29.09.2025
Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm) hat seinen Rechtsratgeber „18 werden mit Behinderung“ umfassend aktualisiert. Der Ratgeber berücksichtigt den Rechtsstand von September 2025 und gibt einen Überblick darüber, welche Rechte und Pflichten behinderte Menschen mit Erreichen der Volljährigkeit haben.
Der Ratgeber steht zum kostenlosen Download unter www.bvkm.de (Rubrik „Recht & Ratgeber“) zur Verfügung.
https://bvkm.de/ratgeber/18-werden-mit-behinderung-was-aendert-sich-bei-volljaehrigkeit/
Blog: 26.09.2025
An den Universitätsstandorten Hamburg und Köln stehen zentrale Einrichtungen im Bereich der Disability Studies vor dem Ende. In beiden Fällen ist unklar, ob die bestehenden Strukturen über den Herbst hinaus weitergeführt werden können. Hintergrund sind angekündigte Kürzungen im Wissenschaftsetat, die besonders kleinere, kritisch ausgerichtete Forschungsbereiche treffen. Während das Zentrum für Disability Studies und Teilhabeforschung in Hamburg sowie die Internationale Forschungsstelle für Disability Studies in Köln bisher eine wichtige Rolle in Forschung und wissenschaftlicher Vernetzung gespielt haben, droht ihnen nun das Aus – und mit ihnen eine der wenigen institutionellen Verankerungen der Disziplin im deutschsprachigen Raum.
Blog: 24.09.2025
Mit dem Start des neuen Bundesprogramms „BELL – Bildung und Engagement ein Leben lang“ wird erstmals gezielt die Bildung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen über 60 Jahren gefördert. Aktuell werden bundesweit 50 Projekte unterstützt, die spezifische Lern- und Beteiligungsangebote für ältere Menschen aufbauen. Ziel ist es, die Bildungslandschaft für diese Altersgruppe zu stärken und gleichzeitig ihr freiwilliges Engagement zu fördern.
Finanziert wird das Programm durch Mittel des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus), des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie durch Eigenmittel der Träger. Insgesamt stehen bis zum Jahr 2028 rund 25 Millionen Euro zur Verfügung. Etwa 12,4 Millionen Euro kommen aus dem ESF Plus, rund 10,7 Millionen Euro aus Bundesmitteln. Zehn Prozent der Gesamtausgaben tragen die Träger selbst bei.
Blog: 23.09.2025
Auf der Fachmesse REHACARE, einer der wichtigsten Plattformen für Teilhabe und Selbsthilfe, hat die BAG SELBSTHILFE scharfe Kritik an der Bundesregierung geübt. Im Fokus steht die ausbleibende Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG), die trotz entsprechender Ankündigungen im Koalitionsvertrag bislang nicht umgesetzt wurde. Für Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE, ist das ein schwerwiegendes Versäumnis: „Menschen mit Behinderungen können nur dann selbstbestimmt am Leben in der Gesellschaft teilhaben, wenn sie nicht überall durch Barrieren ausgeschlossen werden. Die Bundesregierung verspricht Barrierefreiheit – blockiert jedoch gleichzeitig Gesetze, die sie ermöglichen sollen. Das ist Wortbruch gegenüber mehr als 13 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland.“
Blog: 22.09.2025
Mit einem neuen Gesetz wird die Pflegefachassistenzausbildung erstmals bundesweit einheitlich geregelt. Ziel ist es, die bisher 27 landesrechtlich unterschiedlichen Ausbildungen in diesem Bereich abzulösen und durch eine moderne, klar strukturierte Qualifikation zu ersetzen. Die neue Ausbildung soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Pflege in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten und den Fachkräftebedarf besser abzusichern.
Die Pflege gilt als zentrales Handlungsfeld sozialer Daseinsvorsorge und ist ein bedeutender Indikator für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um die Rahmenbedingungen in der stationären, ambulanten und häuslichen Pflege zu verbessern, wird mit der Einführung der generalistischen Pflegefachassistenzausbildung eine solide Grundlage geschaffen. Die Ausbildung soll standardisiert, vergütet und praxisnah ausgestaltet werden und in allen zentralen Versorgungsbereichen erfolgen – also in der stationären Langzeitpflege, der ambulanten Pflege sowie der stationären Akutpflege.
Blog: 19.09.2025
Die gesetzliche Krankenversicherung steht unter Druck, und wieder einmal richtet sich der Blick auf sogenannte Wahltarife als mögliche Lösung. Was auf den ersten Blick wie ein modernes Modell der Wahlfreiheit erscheint, birgt bei genauerem Hinsehen erhebliche Risiken für das solidarisch finanzierte Gesundheitssystem. Die BAG SELBSTHILFE warnt eindringlich vor einer Entwicklung, die die Grundidee der GKV – nämlich eine für alle verlässliche, solidarisch getragene Gesundheitsversorgung – aushöhlen könnte.
Blog: 18.09.2025
Die Bundesvereinigung Lebenshilfe warnt angesichts aktueller politischer Debatten vor einem Abbau sozialer Leistungen zulasten von Menschen mit Behinderung. Bei einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt wurde am Vortag deutlich: Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung darf nicht infrage gestellt werden. Die Lebenshilfe fordert von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur uneingeschränkten Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland bereits vor über 15 Jahren ratifiziert hat.
Im Rahmen der Veranstaltung, die unter dem Motto der Petition #TeilhabeIstKeinLuxus stattfand, betonten Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter die Notwendigkeit politischer Mitsprache und erinnerten daran, dass Teilhabe und Inklusion grundlegende Menschenrechte sind – keine freiwilligen Leistungen, die zur Disposition stehen.
Blog: 17.09.2025
Der Deutsche Caritasverband warnt vor einer wachsenden Versorgungslücke in der frühen Unterstützung junger Familien. Das aktuelle ZuFa-Monitoring Geburtskliniken 2024 des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen zeigt, dass mindestens 15 Prozent der Familien in Deutschland nach Einschätzung von Klinikpersonal psychosozial so stark belastet sind, dass die gesunde Entwicklung des Kindes gefährdet ist. 76 Prozent der befragten Fachkräfte beobachten zudem, dass sich solche Belastungen in den vergangenen Jahren verstärkt haben.
Übertragen auf die Zahl der Geburten im Jahr 2023 betrifft das mehr als 97.000 Kinder. Besonders häufig betroffen sind Familien, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Diese Zahlen machen deutlich, wie groß der Bedarf an frühzeitiger, niedrigschwelliger Unterstützung ist – direkt dort, wo Familien erreicht werden: in Geburtskliniken.
Blog: 16.09.2025
Wie leben erwachsene Menschen mit Behinderung, die weiterhin bei ihren Eltern oder Geschwistern wohnen? Dieser Frage ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in einer aktuellen Studie nachgegangen. Unter dem Titel „Lebensmodell Elternhaus?“ wurden 276 Familien im Rheinland befragt, in denen Menschen mit Behinderung im Alter von mindestens 25 Jahren bei Angehörigen leben.
Die Ergebnisse zeigen: Der Verbleib im Elternhaus ist für viele keine Notlösung, sondern eine bewusste Entscheidung. 90 Prozent der befragten Menschen mit Behinderung leben mit ihren Eltern, 9 Prozent bei Geschwistern. In den meisten Fällen ist die Mutter die Hauptbezugsperson. Die Gründe für dieses Wohnmodell liegen in der emotionalen Nähe, Sicherheit und Stabilität, die das familiäre Umfeld bietet.
Blog: 15.09.2025
Die vom Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission zur „Aufarbeitung der Corona-Pandemie und Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ hat ihre Arbeit aufgenommen. Insgesamt 28 Mitglieder – zur Hälfte Abgeordnete und zur Hälfte Sachverständige – sollen bis spätestens zum 30. Juni 2027 einen Abschlussbericht vorlegen. Ziel ist es, aus den Erfahrungen der Pandemie fundierte Erkenntnisse und konkrete Handlungsempfehlungen für den Umgang mit zukünftigen Krisen zu entwickeln.
Kritik kommt aus der Pflege. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) macht deutlich, dass eine zentrale Perspektive in der Kommission fehlt: Unter den berufenen Mitgliedern befindet sich bislang keine Pflegefachperson. Für DBfK-Präsidentin Vera Lux ist das ein Versäumnis. Gerade Pflegekräfte hätten während der Pandemie zentrale Aufgaben übernommen und verfügten über wertvolle Erfahrungen aus der direkten Versorgung, der Koordination mit anderen Berufsgruppen und dem Umgang mit vulnerablen Patient*innengruppen. Diese Perspektive müsse unbedingt Teil der Aufarbeitung sein.
Blog: 12.09.2025
Mit großer Sorge und Unverständnis reagiert die BAG SELBSTHILFE auf die Entscheidung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, die Projektgruppe „Bundes-Klinik-Atlas“ rückwirkend zum 30. Juni 2025 aufzulösen. Damit steht ein zentrales Instrument zur Stärkung der Patiententransparenz in Deutschland vor dem Aus – ein Schritt, der als deutlicher Rückschritt in der Patientenorientierung bewertet wird.
Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer des Verbands, betont die besondere Bedeutung des Klinik-Atlas für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Sie seien in hohem Maße auf verlässliche, laiengerechte und unabhängige Informationen über die Qualität medizinischer Leistungen angewiesen. Gerade hier habe der Bund eine klare Verantwortung – diese dürfe nicht an Klinikträger oder deren Interessenvertretungen abgegeben werden.
Blog: 11.09.2025
Bundesbildungsministerin Karin Prien hat heute gemeinsam mit den beiden Co-Vorsitzenden Prof. Dr. Olaf Köller und Nadine Schön die neue Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ vorgestellt. Die Kommission soll im Herbst 2025 ihre Arbeit aufnehmen und eine umfassende Strategie zum Schutz junger Menschen im digitalen Raum entwickeln. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und die Zivilgesellschaft zu erarbeiten, um Kindern und Jugendlichen ein sicheres digitales Umfeld zu ermöglichen.
Im Fokus der Kommission stehen dabei unter anderem die Voraussetzungen für ein geschütztes Aufwachsen in einer zunehmend digitalisierten Welt. Auch gesundheitliche Folgen intensiver Mediennutzung sowie der Ausbau von Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Fachkräften sollen eingehend betrachtet werden. Die Kommission wird interdisziplinär zusammengesetzt und eng mit der Fachpraxis sowie mit staatlichen Stellen auf allen Ebenen zusammenarbeiten.
Blog: 10.09.2025
Chatbots sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Ob beim Kundenservice eines Stromanbieters, im Online-Shop oder auf den Seiten von Stadtverwaltungen – immer öfter übernehmen digitale Assistenten den ersten Kontakt mit Nutzer*innen. Diese Chatbots basieren meist auf sogenannten KI-Sprachmodellen, die mit großen Datenmengen trainiert wurden. Sie sollen dabei helfen, einfache Anliegen schnell, automatisiert und rund um die Uhr zu bearbeiten. Für viele Menschen ist das eine praktische Erleichterung. Doch was für die einen komfortabel ist, stellt für andere eine Barriere dar – insbesondere für Menschen mit Behinderung.
Blog: 09.09.2025

Kinostart am 18. September
‚Ganzer halber Bruder‘ ist eine turbulente Bros-Comedy, mit viel Gefühl, Menschenkenntnis und Anteilnahme von Regisseur Hanno Olderdissen inszeniert, nach einem Drehbuch von Clemente Fernandez-Gil. Der Autor ist selbst Vater eines Sohns mit Down-Syndrom. Mit dem Thema trifft er nicht nur ins Herz, sondern ein Thema, das nahezu alle Eltern von Menschen mit Trisomie 21 umtreibt: Was passiert, wenn wir unser Kind nicht mehr betreuen können?

Blog: 08.09.2025
Während in Berlin die Kommission zur Reform des Sozialstaats offiziell ihre Arbeit aufnimmt, macht sich bei vielen Menschen mit Behinderungen Frust breit. Denn während über die Modernisierung und Effizienz staatlicher Leistungen diskutiert wird, bleibt ein zentrales Versprechen auf der Strecke: die längst überfällige Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes. Für rund 13 Millionen Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen ist dieser Stillstand mehr als nur politisches Versäumnis – er ist Ausdruck struktureller Ausgrenzung.
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